KSA verhängt Strafen wegen illegaler Werbung von Glücksspiel

KSA verhängt Strafen wegen illegaler Werbung von Glücksspiel

Die niederländische Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) hat Maßnahmen ergriffen, um 23 Internetseiten daran zu hindern, Online Casinos und Wettanbieter im Land zu bewerben. Der Schritt folgt auf regelmäßige Untersuchungen der Behörde in Bezug auf Affiliate Marketing in den Niederlanden, bei denen die KSA insgesamt 44 Webseiten geprüft hat.

Die KSA identifizierte iGaming-Anzeigen auf 26 der Webseiten, von denen 20 die Anzeigen sofort zurücknahmen, nachdem sie von der Aufsichtsbehörde kontaktiert wurden. Weitere drei stimmten erst zu, die Werbung zu entfernen, nachdem die KSA mit einer Strafe gedroht hatte.

Nach Angaben der Behörde laufen derzeit noch Untersuchungen zu den verbleibenden drei Internetseiten. Die KSA hat sich dafür entschieden, die Identität der betroffenen Anbieter der Untersuchung zunächst nicht offenzulegen.

Es ist bereits das zweite Mal, dass sich die KSA für eine Überprüfung des Affiliate-Marketings im Online-Gaming-Bereich entschieden hat. Eine erste Studie, die von 2016 bis 2017 durchgeführt wurde, führte dazu, dass 17 Webseiten iGaming-Anzeigen von ihren Plattformen entfernten.

„Der Schutz der Verbraucher ist ein wichtiges Ziel der KSA“, sagte die Aufsichtsbehörde. „Teilnehmern an Glücksspielen von Anbietern ohne Lizenz wird kein faires Spiel garantiert. Es ist auch nicht möglich, die Beteiligung schutzbedürftiger Gruppen wie junger Menschen zu überwachen.“

So sieht das Gesetz in den Niederlanden aus

Online-Glücksspiele und die Werbung dafür sind in den Niederlanden derzeit illegal. Das Land bereitet sich allerdings auf die Einführung eines geregelten Marktes vor, nachdem der niederländische Senat im Februar ein Gesetz zur Regulierung von Online Glücksspiel verabschiedet hat.

Sobald das Justiz- und Sicherheitsministerium zugestimmt haben, soll das Gesetz am 1. Juli 2020 in Kraft treten. Danach wird die niederländische Aufsichtsbehörde Kansspelautoriteit (KSA) die Lizenzbedingungen festlegen, mit der Hoffnung, den Online-Glücksspielmarkt eröffnen zu können.

„Der Markt für Glücksspiele im Internet wird voraussichtlich zum 1. Januar 2021 an den Start gehen“, fügte die KSA hinzu. „Verbraucher können dann zu Anbietern gehen, die mit einer von der KSA ausgestellten und geprüften Lizenz arbeiten und sich auf deren Sicherheit verlassen.“

So sieht die Arbeit der KSA aus

Die KSA führt regelmäßig Untersuchungen rund ums Thema „Affiliate-Marketing“ für Online-Glücksspiele durch. Hierbei wird auf Internetseiten von Drittanbieter für Online-Glücksspiele geworben. Diese Webseiten erhalten Geld, wenn sich ein Spieler von ihrer Website zum Online-Glücksspiel durchklickt. Gerade in dieser Branche sind Affiliate-Marketingseiten eine lukrative Einnahmequelle und bringen den Online Casinos und Wettanbietern eine große Zahl an neuen Kunden.

Die KSA hat versucht, im Rahmen ihrer Vorbereitungen für die Einführung eines geregelten Marktes das illegale Spielen und damit verbundene Aktivitäten einzudämmen. Zu den jüngsten Maßnahmen gehört die Festlegung neuer Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche und weiterer Schutzmaßnahmen.

Die Regulierungsbehörde hat auch eine Vorschrift vorgeschlagen, nach der ein potenzieller iGaming-Lizenznehmer zwei Jahre lang nicht auf dem Markt tätig gewesen sein muss, bevor er auf dem regulierten Markt Fuß fassen kann.

Im vergangenen Jahr verhängte die KSA Geldbußen im Gesamtwert von 1,7 Mio. Euro gegen Anbieter, die gegen die Vorschriften verstoßen hatten. Insgesamt wurden 23 Sanktionen verhängt, worunter sogar 4 Anklagen fielen.

Ähnliches Vorgehen und empfindliche Strafen in anderen Ländern

Mit dem Wachstum des Online-Glücksspiels greifen Aufsichtsbehörden in zahlreichen Ländern immer mehr gegen rechtswidrige Werbung und Angebote durch.

In Schweden wurden vor kurzem 8 Wettanbieter zu hohen Geldstrafen verurteilt, nachdem diese Wetten auf Sportevents mit minderjährigen Teilnehmern angeboten hatten. Da die Sportler einer höheren Gefahr der Manipulation ausgesetzt sind, dürfen keine Sportwetten auf solche Veranstaltungen platziert werden.

Die britische Glücksspielkommission verhängte im Jahr 2018 Strafen gegen zahlreiche Wettanbieter und Online Casinos. Der Höhe dieser Strafgebühren betrug 18.4 Mio. GBP (etwa 20,5 Mio. Euro), was eine enorme Steigerung gegenüber 2017 ist. Damals wurden lediglich 1.7 Mio. GBP (etwa 1,9 Mio. Euro) an Strafen ausgehändigt. Der Betreiber Daub Alderney bezahlte den größten Einzelbetrag: 7,1 Mio. GBP (etwa 7,9 Mio. Euro). Grund dafür war die Missachtung von Regeln in Bezug auf Geldwäsche und den Schutz gefährdeter Spieler.

In Deutschland ist die Rechtslage nicht so eindeutig. Da es hierzulande keine vergleichbare Aufsichtsbehörde gibt, wird nicht im selben Maß gegen illegale Angebote vorgegangen. Eine Überarbeitung des Glücksspielstaatsvertrages soll das bis 2021 aber ändern und für eine bessere Regulierung des Marktes sorgen.

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